Hormontherapie bei PMDS
7 bewährte Wege zur Linderung + neue Hoffnung
PMDS – die prämenstruelle dysphorische Störung – ist mehr als nur „schlechte Tage im Zyklus“. Es handelt sich um eine tiefgreifende, zyklisch wiederkehrende neuropsychologische Belastung, die das Leben vieler Frauen stark einschränkt. Wenn Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit und tiefe Erschöpfung den Alltag prägen, kann eine gezielte Hormontherapie bei PMDS neue Stabilität bringen.
Was ist PMDS und warum reicht PMS als Begriff oft nicht aus?
Während PMS (prämenstruelles Syndrom) meist mit körperlichen Beschwerden wie Brustspannen oder leichten Stimmungsschwankungen einhergeht, geht PMDS deutlich weiter:
- Tiefe depressive Verstimmungen
- Panikgefühle und Angstzustände
- Gereiztheit, Wutanfälle
- Gefühl von Kontrollverlust
- Konzentrationsstörungen
Diese Symptome treten typischerweise in der zweiten Zyklushälfte auf – oft 10 bis 14 Tage vor der Menstruation – und verschwinden mit deren Beginn.
PMDS betrifft das emotionale Zentrum im Gehirn. Es ist also keine Einbildung, sondern eine neurobiologische Realität.
Warum das Gehirn sensibel auf Hormone reagiert
Nicht der Hormonspiegel an sich, sondern die Art, wie das Gehirn auf hormonelle Veränderungen reagiert, spielt eine zentrale Rolle. Besonders das Abbauprodukt des Hormons Progesteron – Allopregnanolon – wirkt auf das GABA-System im Gehirn:
Hormon | Wirkung |
Östrogen | aktivierend, stimmungsaufhellend |
Progesteron | beruhigend |
Allopregnanolon | angstlösend – aber bei PMDS paradox: angstauslösend |
Dieses Paradox erklärt, warum einige Frauen kurz vor der Periode wie „fremdgesteuert“ wirken – und warum Hormontherapien helfen können, das System zu beruhigen.
Hormontherapie bei PMDS – Ziel & Wirkmechanismen
Ziel jeder Hormontherapie bei PMDS ist es, die typischen Schwankungen im Zyklus zu glätten oder gezielt zu modulieren. Dadurch können die neurochemischen Reaktionen im Gehirn stabilisiert werden.
Typische Ziele sind:
- Reduktion von Allopregnanolon
- Vermeidung hormoneller Spitzen
- Konstante Hormonversorgung
- Verbesserung der Lebensqualität
Die 7 wichtigsten hormonellen Therapieoptionen im Überblick
1. Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva – mit Drospirenon stabilisieren
Diese „klassische Pille“ enthält sowohl Östrogen als auch ein Gestagen – meist Drospirenon, das als besonders stabilisierend gilt. Besonders bei durchgehender Einnahme (ohne Pillenpause) werden Zyklusschwankungen vollständig unterdrückt.
Geeignet für:
- Frauen, die Verhütung und Hormontherapie kombinieren möchten
- Gut verträglich bei stabilen Leberwerten
2. Gestagen-only-Präparate (z. B. Slinda)
Diese Variante verzichtet auf Östrogen und arbeitet nur mit Gestagen. Slinda ist eine moderne Minipille, die bei manchen Frauen sehr gut anschlägt – bei anderen jedoch auch emotionale Nebenwirkungen hervorrufen kann.
Geeignet für:
- Frauen mit Östrogenunverträglichkeit
- Zyklusregulierung bei erhöhtem Thromboserisiko
3. GnRH-Analoga – hormonelle Pause auf Zeit
Diese Medikamente versetzen den Körper künstlich in die Wechseljahre – es wird kein Östrogen oder Progesteron mehr produziert. Die Symptome verbessern sich drastisch, aber diese Therapieform ist nur auf Zeit gedacht.
Vorsicht: Ohne eine sogenannte „Add-back-Therapie“ drohen Wechseljahresbeschwerden.
Geeignet für:
- Schwere Fälle von PMDS
- Nur mit enger medizinischer Kontrolle
4. Hormonspirale – lokale Wirkung, begrenzte Hilfe
Eine Hormonspirale gibt Gestagen direkt in die Gebärmutter ab – der Einfluss auf das Gehirn ist jedoch stark begrenzt. Oft ist sie als ergänzende Methode hilfreich, aber selten als alleinige Lösung.
Geeignet für:
- Frauen, die hormonarm verhüten möchten
- Kombinierbar mit transdermalem Östrogen
5. Allopregnanolon-Antagonisten – neue Hoffnung am Horizont
Sepranolon blockiert gezielt die Wirkung von Allopregnanolon im Gehirn. Studien zeigen eine Reduktion von Angst, Reizbarkeit und depressiven Symptomen.
Aktueller Stand: Noch in Studienphase, aber vielversprechend.
Geeignet für:
- Frauen, bei denen klassische Therapien versagen
6. Transdermales Östrogen – schonend & konstant
Ob als Pflaster oder Gel – transdermales Östrogen wirkt über die Haut und belastet weder Leber noch Magen. In Kombination mit einem Gestagen kann es eine sanfte Regulierung ermöglichen.
Geeignet für:
- Frauen mit empfindlichem Verdauungssystem
- Bei leichteren PMDS-Beschwerden
7. Bioidentische Hormone – natürlich, aber umstritten
Diese Hormone sind chemisch identisch mit den körpereigenen und werden meist individuell dosiert. Trotz guter Verträglichkeit fehlen derzeit noch belastbare Studien für PMDS.
Geeignet für:
- Frauen, die eine naturidentische Hormontherapie wünschen
- Nur mit erfahrener ärztlicher Begleitung
Wann hormonelle Ansätze nicht geeignet sind
Nicht jede Frau kann oder sollte eine Hormontherapie durchführen. Besonders bei folgenden Bedingungen ist Vorsicht geboten:
- Aktive Lebererkrankungen
- Hormonabhängige Tumorerkrankungen
- Erhöhtes Thrombose- oder Embolierisiko
- Ausgeprägte Hormonunverträglichkeit
In diesen Fällen braucht es individuelle Alternativen – z. B. über die Kombination aus Ernährung, Stressreduktion und psychologischer Begleitung.
Häufige Nebenwirkungen verstehen und einordnen
Wie bei jeder medikamentösen Therapie gibt es auch bei hormonellen Mitteln mögliche Nebenwirkungen. Wichtig ist es, die Signale des Körpers ernst zu nehmen:
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Stimmungsschwankungen
- Libidoverlust
- Übelkeit oder Brustspannen
- Gewichtszunahme
Tipp: Eine regelmäßige medizinische Kontrolle und psychologische Reflexion können helfen, Nebenwirkungen früh zu erkennen und gegenzusteuern.
Warum psychologische Begleitung entscheidend sein kann
Hormontherapie bei PMDS wirkt auf den Körper – aber emotionale Stabilität entsteht durch mehr als nur Medikamente.
Psychologische Begleitung kann helfen:
- Den eigenen Zyklus besser zu verstehen
- Frühwarnzeichen emotionaler Belastung zu erkennen
- Selbstfürsorge zu stärken
- Innere Anteile in Krisenzeiten zu sortieren
Besonders ein idiolektisches Gespräch kann helfen, die eigene innere Sprache wiederzufinden – für mehr Selbstwirksamkeit im Alltag.
Ganzheitlich denken – Hormone, Lebensstil & Gespräche
Eine effektive Behandlung von PMDS besteht oft aus mehreren Bausteinen:
Bereich | Maßnahmen |
Medizin | Hormontherapie, regelmäßige Kontrolle |
Psychologie | Gesprächstherapie, Begleitung, Selbstreflexion |
Lebensstil | Schlaf, Ernährung, Stressmanagement |
Es gibt keinen Einheitsweg – aber viele stimmige Kombinationen.
Fazit – Deine Sprache. Deine Lösung.
PMDS ist real – und behandelbar. Eine individuell abgestimmte Hormontherapie bei PMDS, kombiniert mit professioneller psychologischer Begleitung, kann den Unterschied machen. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern um ehrliche Schritte hin zu mehr Stabilität.
👉 Jetzt Erstberatung starten – Deine nächste Entscheidung zählt
In meiner psychologischen Begleitung bei HirnHarmonie schauen wir gemeinsam auf das, was dich wirklich belastet – und was dich spürbar entlasten kann.
📞 Erstgespräch buchen und klarer sehen.
Ob medizinische Einordnung, emotionale Stabilisierung oder hormonelle Fragen – wir finden deinen persönlichen Weg.