
Von Hormonen, Neurotransmittern und Lebensumständen – warum PMDS so individuell ist
Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist weit mehr als „schlechtes PMS“. Sie ist eine zyklusabhängige Belastung, die tief in das emotionale Erleben eingreift – körperlich, psychisch und sozial. Besonders herausfordernd: Ihre Ursachen sind komplex. Es ist selten ein einzelner Auslöser, sondern ein feines Zusammenspiel aus Hormonen, innerer Veranlagung und äußeren Bedingungen – wie ein sensibles Ökosystem, das aus dem Gleichgewicht geraten ist.
In diesem Artikel bekommst du ein klareres Gespür dafür, was bei PMDS in deinem Körper (und deinem Nervensystem) geschieht – und warum es so wichtig ist, deine individuelle Sprache für dieses Erleben zu finden.
1. HORMONELLE EMPFINDLICHKEIT – WENN DAS GLEICHGEWICHT KIPPT
Hormone verändern sich in jedem Zyklus. Doch bei PMDS reagiert das Gehirn besonders empfindlich – vor allem in der Lutealphase, wenn das Progesteron absinkt.
Wie Hormone wirken können:
- Progesteron-Abfall kann bei Betroffenen das emotionale Gleichgewicht ins Wanken bringen.
- Allopregnanolon, ein beruhigendes Hormonabbauprodukt, wirkt bei PMDS paradox: statt zu entspannen, verstärkt es Unruhe und Reizbarkeit.
🪵 Wie bei einem Sturm im Wald: Der Boden ist derselbe – aber die Bäume schwanken stärker.
Wichtig: PMDS ist keine Hormonstörung, sondern eine neurochemische Reaktion des Gehirns auf Hormone.
2. SEROTONIN – DER STIMMUNGSTON DES NERVENSYSTEMS
Serotonin beeinflusst Stimmung, Schlaf und Stresstoleranz. Bei PMDS sinkt der Spiegel spürbar – und das macht sich bemerkbar:
- emotionale Achterbahnen
- Schlafprobleme
- Reizbarkeit, Traurigkeit, Heißhunger
🌫️ Wenn du dich selbst kaum wiedererkennst, könnte es daran liegen, dass dein Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten ist.
3. GENETISCHE VERANLAGUNG – JEDE IST ANDERS
Manche Frauen sind von Natur aus sensibler für hormonelle Reize – oft steckt eine genetische Komponente dahinter. Besonders Gene, die den Serotonin- oder GABA-Stoffwechsel beeinflussen, spielen hier eine Rolle.
🧬 Nicht die Hormone selbst machen PMDS aus – sondern wie dein Körper sie verarbeitet.
4. ENTZÜNDUNGSPROZESSE – DAS LEISE BRENNEN IM INNEREN
Chronische Mikro-Entzündungen (Low-Grade-Inflammation) können die Symptome verstärken – und dein Nervensystem zusätzlich belasten.
🔥 Stress, Schlafmangel, Ernährung – wie trockenes Laub, das schneller Feuer fängt.
5. ÖSTROGENDOMINANZ – EIN VERSTÄRKER
Wenn das sensible Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron kippt, kann das zu einer sogenannten Östrogendominanz führen – ein Verstärker der Beschwerden, nicht ihre Ursache.
🌖 Wie ein verstärkter Hall deiner Gefühle – lauter, als du eigentlich willst.
Wer ist besonders betroffen?
Nicht jede Frau mit Hormonschwankungen entwickelt PMDS. Doch einige Lebens- und Erlebensweisen machen das System anfälliger:
- Emotionale Belastungen & Trauma
Erlebnisse, die keinen Ausdruck finden konnten, wirken oft in der Lutealphase stärker nach. - Lebensstil & Ernährung
Kaffee, Zucker, Bewegungsmangel – all das kann das Gleichgewicht kippen lassen. - Chronischer Stress
Cortisol beeinflusst deine hormonelle Balance – und dein inneres Empfinden. - Hormonelle Grunderkrankungen
PCOS oder Endometriose gehen oft mit einer höheren Sensibilität einher. - Familiäre Häufung
Genetische Muster – wie eine Sprache, die dein Körper gelernt hat.
Umweltfaktoren – der Verstärker im Alltag
Ob Lärm, emotionale Überforderung oder der Leistungsdruck in der Stadt: Deine Umgebung verstärkt oft, was in dir ohnehin schon laut ist.
🌲 Deshalb wirkt Natur oft so entlastend – sie reduziert Reize, statt neue zu setzen.
Was kannst du tun?
🌀 Zyklus-Tracking
Beobachte dein Erleben – nicht nur körperlich, sondern emotional und sozial.
🧠 Idiolektisches Coaching
Was sagst du über dich? Welche Worte nutzt du? Und wie wirken sie auf dein inneres Erleben? Sprache wird zur Orientierung – und kann dich neu verankern.
🌿 Lebensstil & Selbstfürsorge
Bewegung, Schlaf, Ernährung – nicht als Pflicht, sondern als Einladung, dich besser zu spüren.
💊 Medikamente (nach ärztlicher Beratung)
Von SSRIs bis hormonellen Optionen – manchmal ist Unterstützung von außen hilfreich.
Fazit: PMDS verstehen heißt, deinen Körper neu lesen lernen
PMDS ist keine Schwäche – sondern Ausdruck eines sensiblen Zusammenspiels zwischen Hormonen, Hirn und Herz. Wenn du lernst, dich in dieser Sprache besser zu verstehen, kannst du neue Wege gehen – mit mehr Selbstwirksamkeit und innerer Balance.
Bei HirnHarmonie® unterstütze ich dich dabei, deine eigene Sprache für PMDS zu finden. Nicht als Konzept von außen – sondern als Verbindung mit dir. Und wenn du magst: mit der Natur.
Klar sehen. Klar denken. Besser fühlen.
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Wichtiger Hinweis
Mein Angebot dient der psychologischen Beratung und Persönlichkeitsentwicklung. Es ersetzt keine Psychotherapie und richtet sich nicht an Menschen mit diagnostizierten psychischen Erkrankungen oder akuten psychischen Krisen.
Sollten sich im Verlauf unserer Zusammenarbeit Anzeichen für eine zugrundeliegende psychische Erkrankung zeigen, beende ich die Beratung und empfehle dir, eine geeignete fachärztliche oder psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.